Cornelia, 50 Jahre
An einem Mittwoch hatten wir die Möglichkeit, bei einer Armenspeisung und Hilfsgüterverteilung mitzuhelfen. Im 3. CLZ, wo wir wohnten, hatte es ein paar grosse Container, gefüllt mit Hilfsgütern aus der Schweiz. Degi, die Leiterin von CLAIM in der Mongolei, holte viele Sachen wie Schuhe, T-Shirts, Unterwäsche, Puppen usw. heraus – allesamt nigelnagelneue Sachen von der Migros und anderen Läden, die nicht mehr verkauft werden konnten. Dann zwei grosse Bündel mit gebrauchten Kleidern, die wir nach Grösse sortierten. Es war für mich faszinierend, all die Kleider und Sachen zu sehen, die da den Weg in die Mongolei gefunden hatten. Später kochten wir unter der Anleitung von Mitarbeiterinnen von CLAIM ein mongolisches Menu: Mantubuuts (Hefeteigtaschen gefüllt mit gehacktem Schaffleisch) mit Salaten. Sie zeigten uns, wie man die Hefeteigtaschen mit Hackfleisch füllt. Das war gar nicht so einfach, wenn es am Schluss schön aussehen und das Fleisch beim Dämpfen nicht herausfallen sollte … So gegen 11 Uhr fuhren wir mit dem Bus, der bepackt war mit Hilfsgütern und dem heissem Essen, los zu einem Gemeindehaus eines Distriktes von Ulaanbaatar. Im Gemeindehaus warteten viele Helfer, die bereits einiges vorbereitet hatten. Auch die Gäste waren schon anwesend, Menschen in jedem Alter zwischen 0 bis 99 Jahren. Die Kinder machten grosse Augen, als wir mit den Puppen aufkreuzten. Zuerst verteilten wir das Essen, danach wurden die Hilfsgüter verteilt. Jeder bekam von den neuen und gebrauchten Sachen. Es war schön, die strahlenden Augen der Kinder zu sehen, die stolz ihre neuen Rucksäckli oder die grossen Puppen herumtrugen und auch die Augen der Erwachsenen leuchteten, als sie mit Freude ihre neuen Kleider inspizierten. Es hat mich einfach beeindruckt zu sehen, dass die Sachen, die wir in der Schweiz sammeln, auch tatsächlich bei den richtigen Leuten ankommen und sehr geschätzt werden.