Landschaftliche Schönheit, materielle Not, fehlende Zukunftsperspektiven
Das harte Nomadenleben auf dem Land kennt kaum Zukunftsperspektiven. Die kurzen Sommer mit Temperaturen von + 40 Grad (Juni-September) gefolgt vom harten Winter mit Temperaturen von – 40 Grad verlangen den Menschen sehr viel ab. So ziehen viele in die Stadt und hoffen auf ihr Glück. Über die Hälfte der Bevölkerung lebt in der Hauptstadt Ulaanbaatar. Der Traum, eine Arbeitsstelle zu finden, endet für viele auf der Strasse. Die Folgen sind zerrüttete und verwahrloste Familien, Obdachlosigkeit, Alkoholismus und Kriminalität.
Solange die Mongolei unter russischer Herrschaft stand, war eine Einreise nicht möglich. Seit der Öffnung der Mongolei und einem Besuch von Leitern des Christlichen Lebenszentrums in Burgdorf im 1996 arbeitet CLAIM in der Mongolei.
In den bis jetzt zwei Lebenszentren (CLZ) werden obdachlosen Familien (zwischen 20-30 Personen) in Gers (Rundzelte) ein Zuhause geboten. Nach einem Jahr werden sie mit einem geschenkten Ger samt Integrationshilfe entlassen. Das Team bleibt mit ihnen in Kontakt.
Schlafen im Haus oder im Ger gefällig? Beides ist im OASIS möglich! Die familiäre Herberge mit internationalem Flair liegt am südöstlichen Stadtrand von Ulaanbaatar und ist auch per Bus bequem erreichbar.
Sie werden nach wie vor zusammen mit regionalen Bezirksbürgermeisterämtern und der staatlichen Schule organisiert und durchgeführt. Seit letztem Herbst werden alle 180 Kinder aus dem Alphabetisierungsprogramm in Ulaanbaatar täglich von Claim verköstigt. Weiter werden Lebensmittel an Hungrige und Obdachlose verteilt und zudem Einrichtungen wie unter anderem „Roas“ Altenheim, das Blindenheim und Zagdas Lebenszentrum mit Nahrungsmittel beliefert.
Seit 2003 unterrichtet unsere Lehrerin Otgoo mit grossem Engagement Kinder, welche nicht (mehr) zur Schule gingen. Als Beispiel: Im Jahr 2011 konnten über 50 Kinder lesen, schreiben und rechnen lernen. Weiter wurden sie in Handarbeit und Werken angeleitet und dies an drei Orten in der Mongolei. Auf Ende Schuljahr konnten in Ulaanbaatar von den 28 Schülern 3 an die Berufsschule und 20 in die reguläre Schule übertreten. Alles Kinder, welche aus ärmlichsten Familienverhältnissen kommen und sich weder Schuluniform, Lehrmittel noch das Busgeld für die Fahrt zur Schule leisten konnten. Einmal pro Quartal werden die Eltern eingeladen, einen Tag mit den Kindern in der Schule zu verbringen. Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist wichtig, da viele dieser Familien in sozial schwierigen Umständen leben. Weiter gibt es ausserhalb der Hauptstadt ein Schulungsprojekt in Argalant und eines in Dadal. Man lernt Lesen, Schreiben, Rechnen und Handarbeit. In Dadal wird man zudem mit einer warmen Mahlzeit pro Tag und wenn nötig auch mit Hilfsgütern versorgt.